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Unabhängige Frauenliste Königs Wusterhausen Stadt- und Ortsteilpolitik aus Frauensicht
Archiv unserer Themen 2008 Dezember 2008 Frauen im Kreistag sind nun erlaubt Erst zwei Monate ist die Frauenliste Königs Wusterhausen im Kreistag des Landkreises Dahme-Spreewald vertreten und schon kann sie einen ersten Erfolg verzeichnen. Die erste Sitzung des neuen Kreistages im Oktober begann mit dem Tagesordnungspunkt "Wahl des Vorsitzenden". Birgit Uhlworm von der Frauenliste wollte diese rein männliche Formulierung nicht hinnehmen und forderte eine geschlechtergerechte Sprache wie sie im Landesgleichstellungsgesetz § 13 vorgesehen ist. "Es kann nicht sein, dass schon durch die Wortwahl im Vorfeld festgelegt wird, dass ein männlicher Vorsitzender gewählt wird. Die Sprache muss beide Geschlechter gleichberechtigt einbeziehen." Das sei doch nicht nötig, kam es von einigen Herren und auch Damen aus CDU und SPD. Schließlich stehe doch in der Hauptsatzung Paragraph 22, dass bei Funktionsbezeichnungen, das jeweils andere Geschlecht immer mitgemeint sei. Zitat Hauptsatzung: "soweit sich aus der Natur der Sache nicht etwas anderes ergibt". Und dann wählte der Kreistag Uta Tölpe zur Vorsitzenden des Gremiums. Und aus der Natur der Sache ergab sich, dass Frau Tölpe eine Frau ist. Die Fraktion Unabhängige Bürgerliste/Bündnis 90/Grüne, zu der auch Birgit Uhlworm gehört, beantragte daher auf der Kreistagssitzung im November, in der neuen Hauptsatzung für den Landkreis und in der Geschäftsordnung des Kreistages die Worte "der Vorsitzende" jeweils in "die Vorsitzende" zu ändern. Von den 53 anwesenden Kreistagsabgeordneten stimmten schließlich 29 für den Antrag, 14 dagegen und 10 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Die Änderungen in der Hauptsatzung und der Geschäftsordnung sind nun erfolgt. Sollte aus irgendeinem Grund der Stellvertretende Kreisvorsitzende Robert Seelig die Geschäfte übernehmen, ist er in der nun verwendeten Funktionsbezeichnung selbstverständlich mitgemeint. Seit 1994 schreibt das Landesgleichstellungsgesetz Brandenburg die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzen, Rechtsvorschriften, Formularen und im dienstlichen Schriftverkehr vor. Vierzehn Jahre hat es gedauert, bis dieses Gesetz im Landkreis Dahme-Spreewald angekommen ist. Höchste Zeit, die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter auch in den weiteren Paragraphen der Hauptsatzung und in allen anderen amtlichen Schriftstücken anzuwenden. November 2008 Bundeskongress der Frauenlisten wird in Königs Wusterhausen tagen Im kommenden Jahr wird das bundesweite Treffen der Frauenlisten in Königs Wusterhausen stattfinden. Vom 9. bis 11. Oktober 2009 tagt der 22. Bundeskongress der Frauenlisten in unserer Stadt. Das beschlossen die Teilnehmerinnen des diesjährigen Kongresses in Dielheim (Baden-Württemberg) vor wenigen Tagen. Birgit Uhlworm nahm als Vertreterin der Unabhängigen Frauenliste Königs Wusterhausen daran teil und berichtet über ihre Eindrücke. "60 Frauen aus 16 Frauenlisten trafen sich Anfang Oktober in Dielheim bei Heidelberg, um sich über ihre kommunalpolitische Arbeit auszutauschen, Neues zu lernen und gemeinsam Spaß zu haben. In acht Workshops gab es praktische Anregungen und Hilfen für die kommunale Arbeit. Es wurde beispielsweise erklärt, was sich hinter den Fachbegriffen im Baurecht verbirgt, wie parteiunabhängige Wählerinnengruppen wie die Frauenlisten ihre Öffentlichkeitsarbeit organisieren oder wie Frauen ein sicheres und überzeugendes Auftreten in örtlichen Vertretungen erlernen können. Besonders interessant war für mich der Vortrag der Historikerin und Autorin Ilona Scheidle über "Frauen, die Geschichte schrieben". Eine der Vorgestellten war eine Frau aus der Nähe von Königs Wusterhausen: die Politikerin Hilde Radusch (1903 bis 1994). Sie war in den 1920er Jahren Betriebsrätin bei der Post und von 1929 bis 1932 KPD-Stadtverordnete in Berlin. Während der Nazizeit musste sie in die Illegalität gehen. Den Krieg überlebte sie versteckt in einer Gartenlaube in Prieros. Ilona Scheidle hat während ihrer Recherchen zu ihrem Buch das Grundstück in Prieros, auf dem die Laube stand, ausfindig gemacht. Ich bin neugierig geworden, die Lebensgeschichte dieser Frau näher kennen zu lernen und könnte mir vorstellen, für Prieros eine Erinnerungstafel für Hilde Radusch anzuregen. Für das Treffen der Frauenlisten im kommenden Jahr in unserer Stadt wollen wir ebenfalls in interessantes und abwechslungsreiches Programm zusammenstellen. Wer hat Ideen? Wer möchte etwas beitragen? Aus allen Bereichen, in denen Frauen sich in Königs Wusterhausen einbringen, können Vorschläge gemacht werden. Wer sich an den Vorbereitungen beteiligen möchte, kann sich bei mir melden: Birgit Uhlworm, Tel. 03375/294752." Oktober 2008 Zwei Mandate für die Frauenliste im Stadtparlament Bei der Kommunalwahl am 28. September ist es uns erstmals gelungen, einen zweiten Sitz in der Stadtverordnetenversammlung zu erringen. Vertreterinnen der Unabhängigen Frauenliste in der Stadtverordnetenversammlung sind künftig: Birgit Uhlwohrm und Ina Schust 2122 Stimmen erhielten die Kandidatinnen der Unabhängigen Frauenliste. Das waren 5,23 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dabei verteilen sich die Stimmen auf die Kandidatinnen: Birgit Uhlworm 920 Stimmen Ina Schust 261 Stimmen Cathrin Meixner 129 Stimmen Gabriele Flowers 96 Stimmen Heidrun Matschoß 36 Stimmen Cornelia Gödecke 99 Stimmen Barbara Kießling 105 Stimmen Jeannette Theis 31 Stimmen Elke Marina Lorenz 32 Stimmen Birgit Luckow 81 Stimmen Silke Thonke 105 Stimmen Ines Strobel 45 Stimmen Sabine Trept 63 Stimmen Kerstin Rist 119 Stimmen Die Stimmen für die Frauenliste kamen aus den Ortsteilen: Kernstadt Königs Wusterhausen 972 Stimmen Zernsdorf 165 Stimmen Niederlehme 163 Stimmen Zeesen 161 Stimmen Neue Mühle 131 Stimmen Senzig 109 Stimmen Kablow 39 Stimmen Wernsdorf 31 Stimmen Diepensee 20 Stimmen Briefwahl alle Ortsteile 331 Stimmen Von den 32 Abgeordneten des neuen Stadtparlaments sind 7 Frauen. Das entspricht einem Anteil von 21 Prozent. Neben der Unabhängigen Frauenliste stellt die SPD-Fraktion zwei Frauen und die Fraktion der Linken drei Frauen. Birgit Uhlworm schaffte mit 1118 Stimmen auf der Liste der Gemeinsamen Unabhängigen Bürgerliste UBL auch den Einzug in den Kreistag. Dort wird sie eine Fraktion bilden mit Sabine Peter vom Bürger Bündnis freier Wähler e.V. Eichwalde, Lutz Krause von Pro Bürger Mittenwalde und Frank Selbitz von Pro Spreewald aus Lübben. Juli 2008 Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - nicht so im Landkreis Dahme-Spreewald Die 1270 Reinigungskräfte des Landkreises Dahme-Spreewald bekommen seit Mai mehr Geld, vermeldet stolz die IG Bau Mark Brandenburg. "Gebäudereinigerinnen verdienen jetzt mindestens 6,58 Euro pro Stunde, Fensterputzer mindestens 8,34 Euro." Das ist sicher erfreulich für alle, die in diesen Jobs bisher für weniger arbeiten mussten. Aber, so fragt die Unabhängige Frauenliste Königs Wusterhausen, warum wurde hier von der Gewerkschaft für gleich qualifizierte Arbeit unterschiedlicher Lohn für Männer und Frauen vereinbart? Ist die Arbeit einer Frau, die putzt, weniger wert als die Arbeit eines Mannes, der putzt? Offensichtlich. Daheim putzt Frau schließlich täglich - nebenher und gratis. Da stellt sich wohl für manchen die Frage, warum sie dafür gut bezahlt werden soll, sobald sie es außer Haus tut, wenn sauber machen doch quasi zum weiblichen Charakter gehört. Putzt aber ein Mann beruflich die Fenster, dann gilt das als richtige Arbeit und muss natürlich entsprechend bezahlt werden. Sachliche Argumente für die schlechtere Behandlung der weiblichen Reinigungskräfte in dem Tarifvertrag der IG Bau Mark Brandenburg gibt es nicht. Dass er dennoch so abgeschlossen wurde und kein Protest von den Betroffenen zu hören ist, zeigt, wie fest die alten Rollenbilder der Geschlechter in den Köpfen von Männern und Frauen noch sitzen. Diese Vorurteile und Klischees kosten allerdings die Reinigungsfrauen in unserem Landkreis 21 Prozent ihres Lohnes. Der Grundsatz "Gleicher Lohn für gleich(wertig)e Arbeit" ist sowohl Bestandteil des europäischen Rechtes (EG-Vertrag Artikel 3 und 141, EG-Richtlinie 2006/54) als auch der deutschen Rechtssprechung (Grundgesetz Artikel 3, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Diesem Recht sind die Gewerkschaften in ihren Tarifabschlüssen verpflichtet. Doch wie das Beispiel zeigt, ist Recht haben und Recht bekommen immer noch zweierlei. Frauen müssen deshalb ihr Recht immer wieder einfordern. In diesem Fall bei dem Verantwortlichen für den Tarifabschluss für das Reinigungsgewerbe im Landkreis Dahme-Spreewald, Rudi Wiggert von der IG Bau Mark Brandenburg in Potsdam. Telefon 0331/230796, E-Mail: potsdam@igbau.de . Unterstützung im Kampf gegen ungleiche Bezahlung gibt es bei der Antidiskriminierungsstelle des Brandenburger Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie, Telefon: 0331 866-5954, E-Mail: kontakt@antidiskriminierung-brandenburg.de. Auch die Unabhängige Frauenliste Königs Wusterhausen hilft gern weiter. Ansprechpartnerin ist Birgit Uhlworm. Telefon: 03375/ 294752. Juni 2008 Was Schüler und Eltern vom Schulessen erwarten Da die Stadt Königs Wusterhausen die Essenbelieferung der 8 Grund- und Oberschulen zum 1. Oktober 2008 neu ausschreibt, hatte die Frauenliste KW eingeladen, die Qualitäts- und Preiskriterien des künftigen Essenangebotes zu diskutieren. 27 Eltern, Schüler, Stadtverordnete und Vertreter von Menüfirmen waren gekommen. Schnell wurde klar, was aus Sicht der Eltern und Schüler geändert werden muss. Arne Schulz, Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, berichtete von ungewürztem, wässrigem Essen, das ihn nicht satt macht. Herr Süßengut aus Zeesen verglich den Speiseplan seiner Kinder mit den Qualitätsstandards für das Schulessen des Bundesernährungsministeriums und nannte die Mängel: zuviel Fleisch, keine Alternativen für fleischloses Essen; zu selten Fisch und Vollkornprodukte, Obst und Rohkost, dafür gar Süßspeisen als Hauptgerichte. Herr Pawlak, Elternsprecher der Grundschule Zeesen, kritisierte die bisher festgelegte Anlieferungszeit des Essens zwischen 10 und 11 Uhr. "Um 12 zur Pause ist das Essen dann kalt. Da hilft auch ein extra gewählter ortsnaher Anbieter nichts." Fragwürdig erschien den meisten Eltern auch die starre Festlegung der Stadt auf eine Cateringfirma für alle Schulen. Speisen- und Mengenwünsche von Sechsjährigen seien doch anders als die von Fünfzehnjährigen, meinte Frau Huber, Elternvertreterin der Wilhelm-Busch-Grundschule in KW. Und Herr Schulz aus Wernsdorf fragte, warum nicht jede Schule selbst einen Anbieter wählen kann. "An der Fontaneschule waren wir sehr zufrieden mit dem Essen, mussten dann aber vor zwei Jahren auf den von der Stadt vorgeschriebenen Anbieter wechseln und haben uns damit verschlechtert." Bildungsamtsleiter Christoph Krüger versprach, die Kritiken aus der Gesprächsrunde in dem am 2. Juni beginnenden Ausschreibungsverfahren zu berücksichtigen. Er vermutete allerdings, dass die bisherigen Preise von 1,84 € für die Grundschüler und 2,10 € für die Oberschüler wegen der gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise nicht zu halten sein werden und eröffnete damit die Kostendiskussion. An der Qualität des Essens dürften keine Abstriche gemacht werden, forderte Adina Plagemann aus Neue Mühle. Familien, die den Preis nicht bezahlen können, sollten Zuschüsse von der Stadt erhalten. "Ein warmes Mittagessen braucht jedes Kind, um gut lernen zu können", betonte Frau Schröter, Direktorin der Wilhlem-Busch-Grundschule und forderte ebenfalls finanzielle Unterstützung beim Essengeld für Kinder aus einkommensschwachen Familien. "Gerade diese Kinder können ja oft erst in der Schule lernen, sich gesund zu ernähren." Der Stadtverordnete Reinhard Wenzel schlug vor, die Regelung des Landkreises, nach der Kinder aus Hartz-IV-Familien an den Gymnasien, Oberstufenzentren und Förderschulen des Kreises - also auch in Königs Wusterhausen - kostenlos essen, für die städtischen Schulen zu übernehmen. Bis zum 7. Juli können sich interessierte Firmen für den Auftrag bewerben. Ob die drei anwesenden Essensanbieter, die "Wildauer Servicegesellschaft" sowie "Die Drei Köche" und "Bärenmenü" aus Berlin sich beteiligen werden, sagten sie nicht. Auf jeden Fall luden sie Eltern, Schüler und die Volksvertreter zum Probeessen in ihre Küchen ein. Weitere Gespräche zum Thema Schulessen sind geplant, bevor dann am 25. August die Stadtverordneten entscheiden, wer ab Herbst die Schulkinder in Königs Wusterhausen verköstigen wird. Information und Kontakt bei Birgit Uhlworm, Telefon: 03375/ 294752. Mai 2008 Umgangspflicht mit dem Kind: ja oder nein? Celina Flowers aus Königs Wusterhausen ist 12 Jahre alt. Als sie zwei war, verließ ihr Vater die Familie. Seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet, zahlt auch keinen Unterhalt. Celina würde ihren Vater gern mal kennen lernen. "Ich möchte gern wissen, wie er so ist", sagt sie. Doch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 1. April 2008 können Väter wie der von Celina nicht zum Kontakt mit ihrem Kind gezwungen werden. In dem Prozess hatte ein Mann dagegen geklagt, dass die Mutter ihres gemeinsamen außerehelich geborenen Sohnes seinen Umgang mit dem Kind gerichtlich eingefordert hatte und dem auch vom Oberlandesgericht Brandenburg entsprochen worden war. Die Karlsruher Richter gaben nun dem Vater Recht. Eine solche erzwungene Umgangspflicht beeinträchtige die Persönlichkeitsrechte des Mannes und diene in der Regel nicht dem Kindeswohl, begründeten sie ihre Entscheidung. Sicher kann man niemanden zwingen, und das Kind hätte von einem solchen Umgang, womöglich unter Aufsicht des Jugendamtes, vermutlich gar nichts. Aber anders als im 1998 reformierten Kindschaftsrecht, das auch für Eltern, die kein gemeinsames Sorgerecht haben, ein Recht aber auch die Pflicht zum Umgang mit dem Kind festlegte, wurde mit diesem Urteil der Elternteil bestärkt, der sich seiner Verantwortung entzieht. Und das ist nach wie vor in den meisten Fällen der Vater. Mehr als 50 Prozent der Väter sehen nach der Trennung ihr Kinder nicht oder nur sehr selten. Die jetzige Karlsruher Entscheidung bedeutet, dass die unwilligen (meist) Väter ermutigt werden. Aus Sicht der Frauenliste Königs Wusterhausen ist dieses Urteil daher das falsche Signal. Denn die Richter haben die Chance vertan, den getrennt lebenden Elternteilen ihre Pflicht, sich um ihre Kinder zu kümmern, zu verdeutlichen. Auch für den Verein “Väteraufbruch für Kinder” wäre ein bisschen mehr Druck aus Karlsruhe auf die Väter gut gewesen. Es ist wichtig für ein Kind zu wissen, wer seine beiden Eltern sind. Gabriele Flowers, Celinas Mutter, hat zwar in all den Jahren nicht akzeptiert, dass sich der Vater so gar nicht um die gemeinsame Tochter kümmert, ihn zum Kontakt zwingen, möchte sie aber nicht. "Liebe und Verantwortungsbewusstsein kann man nicht erzwingen", meint sie. Celina jedenfalls hofft, ihren Vater irgendwann zu einem Treffen überreden zu können. "Ich möchte wissen, warum er mich nicht sehen will", sagt sie. "Einmal sehen, das schadet doch keinem." April 2008 Schulessen ist nicht nur eine Geldfrage In der Stadt wird gegenwärtig über die tägliche warme Mahlzeit für die Schul- und Kindergartenkinder diskutiert. Soll es ein Kinderrestaurant für Bedürftige geben, Zuschüsse der Stadt zum Mittagessen in Schule oder Kita oder gar kostenloses Mittagessen für alle Kinder? Aus der Sicht der Unabhängigen Frauenliste Königs Wusterhausen muss die Debatte erweitert werden um die Fragen der Qualität und der Wertigkeit des Mittagessens im Schul- und Familienalltag. Wir laden daher alle am Thema Schulessen Interessierten ein zu einem Gespräch am Aktionstag für Familien, 17. Mai, 11 Uhr in die Räume der Stadtverwaltung, Karl-Marx-Straße 23. (Information und Anmeldung bei Birgit Uhlworm, Telefon: 03375/ 294752) Von den 2179 Kindern und Jugendlichen in den Grund- und Oberschulen der Stadt nehmen derzeit 995 am Mittagessen teil. Das sind 45 Prozent. Die Mädchen und Jungen der 1. bis 6. Klassen zahlen dafür 1,84 Euro pro Tag. Die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen zahlen 2,10 Euro. Wie viele Schulkinder in Familien mit Arbeitslosengeld II leben, kann die Stadt derzeit nicht nennen. Bekannt ist aber, dass die Essenteilnehmerzahlen in den Schulen sehr unterschiedlich sind. Essen in der Grundschule Zernsdorf 137 Kinder von 187, also 73 Prozent Mittag, sind es dagegen in der Herder-Gesamtschule im Jahresdurchschnitt täglich nur acht von 198 Schülern, das sind 4 Prozent. Diese Unterschiede lassen vermuten, dass nicht immer nur der knappe Geldbeutel der Eltern die Ursache für den Verzicht auf das Mittagessen ist. Eine Umfrage zur Mittagsversorgung unter Eltern und Schülern der Wilhlem-Busch-Grundschule ergab zum Beispiel, dass Vielen die Qualität des Essens nicht genügt. Das Essen sei oft kalt, eintönig, wenig nahrhaft, unappetitlich, es reiche nicht zum Sattwerden, die Zeit zum Essen sei zu kurz - wird dort kritisch vermerkt. Da zum 1. Oktober 2008 die Essenbelieferung der Schulen in der Stadt neu ausgeschrieben wird, sollten Eltern, Lehrkräfte, Stadtverordnete und die Verwaltung gemeinsam beraten, welche Kriterien dieser Ausschreibung zu Grunde gelegt werden müssen. Außerdem schlagen wir vor, mit Hilfe des Bündnisses für Familie der Stadt und des Freiwilligenzentrums einen Essenausschuss der Kitas und Schulen zu gründen, in dem Kinder und Eltern das Essen regelmäßig bewerten. Seit 2005 wählt die Stadtverwaltung den Essensanbieter zwar noch aus, die Verträge werden seitdem aber zwischen jeder einzelnen Familie und der Großküche geschlossen. Die Eltern haben also keinen Einfluss auf die Auswahl, müssen aber die Folgen tragen. Durch einen Essenausschuss könnte Kritik gebündelt, wirksamer vorgetragen und Änderungen besser kontrolliert werden. Außerdem sollte überlegt werden, wie der Wert eines warmen und gesunden Mittagessens in den Familien gefördert werden kann. Denkbar wären Kochkurse für Kinder und Infotage für Eltern zu gesunder Ernährung in den Schulen, an deren Finanzierung die Stadt sich beteiligt. Familien mit geringem Einkommen beim Schulessen ihrer Kinder finanziell zu unterstützen ist ebenso wichtig, wie alle Eltern zeitlich und mental zu entlasten, indem ihre Kinder ein gesundes, ausreichendes und abwechslungsreiches Essen bekommen in einer Schule, die den Kindern an einem angenehmen Ort genügend Zeit und Ruhe zum Essen einräumt. Februar 2008 Was wird aus der Mühleninsel? In diesem Jahr beginnt die Umgestaltung der Mühleninsel in Königs Wusterhausen. Die kleine Insel zwischen Nottekanal und Mühlenfließ soll einmal die Innenstadt mit dem Schloss verbinden, zur Erholung und als Spielfläche für Kinder dienen. Die Idee ist gut. Was in dem vorgestellten Konzept allerdings zu wenig berücksichtigt wird, ist, dass die Mühleninsel gleichzeitig auch Lebensraum für die Tiere rundherum ist und bleiben sollte. Geht man am Nottekanal entlang, kann man Schwäne, Enten, Rallen und sogar ein Reiherpärchen beobachten. Die leben hier, weil sie hier Nahrung finden, aber auch, weil sie gerade auf der Mühleninsel mit den dicht bewachsenen Ufern und dem Unterholz der Insel Unterschlupf, Schutz, Nist- und Schlafplätze finden. Die Tiere leben nicht auf der kurz geschnittenen Rasenfläche im Schlosspark. Dort sieht man sie nie. Nun soll aber aus der Mühleninsel ein Park werden, ähnlich dem Schlosspark. Zwar mit Bäumen, aber sonst mit kurz geschnittenem Rasen, mit Ufern, die mit Stegen, Aussichtsplattformen und Sitzplätzen bebaut sind. Die Tiere haben durchaus keine Scheu, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten. Das trifft selbst auf die Reiher zu. Das geht aber nur, wenn wir Menschen ihnen auch ihren artgerechten Raum zugestehen. Im Konzept der Stadtverwaltung sind als erste Arbeiten in diesem Jahr die "parkartige Beräumung und die Beseitigung des Aufwuchses" vorgesehen. Da gerade dies die Lebensgrundlagen der Tiere betrifft, möchten wir bitten, bevor es wirklich losgeht noch einmal zu überlegen, ob sich nicht ein Kompromiss finden lässt, der die Mühleninsel für uns Menschen schön und nutzbar macht, aber auch den Tieren ihren Platz lässt? Dazu unsere Vorschläge: 1. Den dichten Uferbewuchs rundherum um die Insel zu erhalten. Sitzplätze könnten auch oberhalb der Uferböschung, an der Liegewiese und am Spielplatz entstehen. Und so viele müssen es vielleicht auch gar nicht sein. Erfahrungsgemäß sammeln sich an solchen Plätzen eher Abfälle und Müll. 2. Müssen wirklich mehrere verschiedene Aussichtsplattformen und zahlreiche Stege, ja sogar ein nachgestaltetes Schiffsbug gebaut werden? Wonach soll Ausschau gehalten werden, wenn die Tiere hier nicht mehr leben? 3. Der kleine Wald an der Spitze der Insel sollte naturnah, also mit viel Unterholz, erhalten werden. Das wäre ein kleines Biotop, in dem die Kinder, wenn sie vom Spielplatz kommen, vielleicht sogar Naturbeobachtungen machen könnten. 4. Die kurz geschnittenen, den Tieren keinen Lebensraum bietenden Rasenflächen sollten auf die Liegewiese begrenzt werden. 5. Ähnlich dem Spazierweg aus Holz auf der anderen Seite des Nottekanals sollten auch auf der Mühleninsel die Wege aus Naturmaterialien bestehen. 6. Gleiches gilt für die geplanten Brücken. Sie sollten auch aus Naturmaterialien gebaut und möglichst klein und dezent gehalten werden.
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