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Königs Wusterhausen  
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Die Stadtverwaltung hat ein Integriertes Entwickungskonzept (kurz Insek) für Königs Wusterhausen bis zum Jahr 2020 vorgelegt. Aus Sicht der Frauenliste KW sollte dieses Stadtentwicklungskonzept themenübergreifend die Fragen zur Gleichstellung von Frauen und Männern und zur Familienfreundlichkeit mehr berücksichtigen.
Als erstes Entwicklungsziel nennt das Insek, Königs Wusterhausen zu einem dynamischen Wirtschaftstandort zu entwickeln. Wichtig erscheinen uns hierbei nicht nur die Neuansiedlung von Unternehmen, sondern Maßnahmen, die Müttern und natürlich auch Vätern helfen, Familie und Arbeit besser zu vereinbaren, die Berufstätigkeit und Existenzgründung von Frauen fördern und junge Väter ermuntern und bestärken, die Elternzeit nach der Geburt ihres Kindes zu nutzen.
Die Stadt könnte sich bemühen, ortsansässige Betriebe für die Teilnahme an dem von der Landesregierung angebotenen "audit berufundfamilie" zu gewinnen. Darin werden Vorschläge und kostengünstige Lösungen für eine familienbewusste Personalpolitik in kleinen und mittleren Unternehmen vermittelt.
Im zweiten Entwicklungsziel geht es um eine lebendige Stadt für alle Generationen. Da der Anteil der über 65jährigen in der Stadt bis 2020 um etwa 60 Prozent steigen wird, schlägt die Frauenliste vor, bei neuen Wohnanlagen auch solche Projekte zu planen, in denen verschiedene Generationen gemeinsam wohnen, um somit großfamiliäre Strukturen für die Betreuung von Kindern und Alten zu ermöglichen.
Als Stadt lebendig und lebenswert zu sein, heißt nach Meinung der Frauenliste aber auch, weniger Geld auszugeben für neue Straßen, Autotunnel oder Verkehrsleitsysteme, sondern mehr für sichere Rad- und Fußwege und den Erhalt und Ausbau von Plätzen, auf denen sich Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren ungestört bewegen können.
Um das Entwicklungsziel einer lebendigen Stadt zu erreichen, plant die Stadtverwaltung im Insek, bürgerschaftliches Engagement zu aktivieren. Dieses Engagement gibt es längst. Wichtig wäre es, diese ehrenamtliche Arbeit anzuerkennen und zu unterstützen. Die Stadt könnte sich beispielsweise dafür einsetzen, das Freiwilligenzentrum KW mit Mitteln aus dem Regionalbudget des Landkreises zu fördern.
Das dritte Entwicklungsziel beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen, wobei im Insek die Entwicklung der Ortsteile zuallererst aus touristischer Sicht betrachtet wird .Neben guten Radwegeverbindungen in alle Ortsteile, die sowohl von Einwohnern als auch Besuchern genutzt werden können, erscheint der Frauenliste ebenso wichtig, das gemeinschaftliche Leben in den Dörfern auszubauen. Wir schlagen vor, die Schulen in den Ortsteilen zu erhalten und für das öffentliche Leben zu öffnen; z.B. für Treffs der Bewohner, für Kultur- und Bildungsangebote in allen Altersgruppen. Wie wäre es außerdem die städtischen Kindergärten zu Familienzentren in den Ortsteilen zu entwickeln mit sozialer Betreuung, Angeboten zur Familienbildung und Elternkursen?
Frauen- und Familienpolitik muss sich als Querschnittsaufgabe in allen Teilen des Stadtentwicklungskonzeptes wieder finden. Das ist ein Kriterium zur Vergabe der Fördermittel des Landes für die Stadtentwicklung. Die Frauenliste möchte daher anregen, dass zu allen Entscheidungen über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept in Königs Wusterhausen die Gleichstellungsbeauftragte und das Bündnis für Familie angehört werden, um die speziellen Auswirkungen der Vorhaben auf Frauen und Familien zu erfragen, sichtbar zu machen und gegebenenfalls Änderungen vorzuschlagen.

November 2007