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Königs Wusterhausen  
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Erst zwei Monate ist die Frauenliste Königs Wusterhausen im Kreistag des Landkreises Dahme-Spreewald vertreten und schon kann sie einen ersten Erfolg verzeichnen.
Die erste Sitzung des neuen Kreistages im Oktober begann mit dem Tagesordnungspunkt "Wahl des Vorsitzenden". Birgit Uhlworm von der Frauenliste wollte diese rein männliche Formulierung nicht hinnehmen und forderte eine geschlechtergerechte Sprache wie sie im Landesgleichstellungsgesetz § 13 vorgesehen ist. "Es kann nicht sein, dass schon durch die Wortwahl im Vorfeld festgelegt wird, dass ein männlicher Vorsitzender gewählt wird. Die Sprache muss beide Geschlechter gleichberechtigt einbeziehen."
Das sei doch nicht nötig, kam es von einigen Herren und auch Damen aus CDU und SPD. Schließlich stehe doch in der Hauptsatzung Paragraph 22, dass bei Funktionsbezeichnungen, das jeweils andere Geschlecht immer mitgemeint sei. Zitat Hauptsatzung: "soweit sich aus der Natur der Sache nicht etwas anderes ergibt".
Und dann wählte der Kreistag Uta Tölpe zur Vorsitzenden des Gremiums. Und aus der Natur der Sache ergab sich, dass Frau Tölpe eine Frau ist.
Die Fraktion Unabhängige Bürgerliste/Bündnis 90/Grüne, zu der auch Birgit Uhlworm gehört, beantragte daher auf der Kreistagssitzung im November, in der neuen Hauptsatzung für den Landkreis und in der Geschäftsordnung des Kreistages die Worte "der Vorsitzende" jeweils in "die Vorsitzende" zu ändern. Von den 53 anwesenden Kreistagsabgeordneten stimmten schließlich 29 für den Antrag, 14 dagegen und 10 Abgeordnete enthielten sich der Stimme.
Die Änderungen in der Hauptsatzung und der Geschäftsordnung sind nun erfolgt. Sollte aus irgendeinem Grund der Stellvertretende Kreisvorsitzende Robert Seelig die Geschäfte übernehmen, ist er in der nun verwendeten Funktionsbezeichnung selbstverständlich mitgemeint.
Seit 1994 schreibt das Landesgleichstellungsgesetz Brandenburg die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzen, Rechtsvorschriften, Formularen und im dienstlichen Schriftverkehr vor. Vierzehn Jahre hat es gedauert, bis dieses Gesetz im Landkreis Dahme-Spreewald angekommen ist. Höchste Zeit, die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter auch in den weiteren Paragraphen der Hauptsatzung und in allen anderen amtlichen Schriftstücken anzuwenden.

Dezember 2008