Nur etwa 20 Prozent
der in Deutschland angekommenen Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Vor allem
allein reisende Frauen mit und ohne Kinder(n) haben auf ihrer Flucht oftmals
traumatische Gewalterfahrungen gemacht. In den Flüchtlingsheimen sind sie erneut
in Gefahr, bedrängt, begrapscht, vergewaltigt zu werden. Denn die deutliche
Mehrzahl der Flüchtlinge in den Unterkünften sind junge Männer zwischen 18 und
30 und sie kommen aus einer Welt, in der Frauen nichts wert sind, außer
Verachtung und Gewalt.
Daraus ergibt sich ein
geschlechtsspezifischer Forderungskatalog, der bei der Hilfe für und Integration
von Flüchtlingen schnellstmöglich umgesetzt werden müsste. Von Helferinnen wie
Helfern, Kommunen, Landkreisen und Ländern, Institutionen wie Politik.
IN DEN UNTERKÜNFTEN
- Frauen und Kinder
müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie (sexuelle) Gewalt nicht
hinnehmen müssen,
sondern dass das Straftaten sind.
- Die BetreuerInnen
von Flüchtlingen müssen spezielle Schulungen erhalten für geschlechtsspezifische
Probleme.
- Für allein reisende
Frauen und Mädchen müssen getrennte Unterkünfte bereitgehalten werden.
- In den gemischten
Unterkünften müssen nach Geschlechtern getrennte, abschließbare Sanitäranlagen
zur Verfügung stehen.
- In den Lagern muss
es spezielle Ansprechpartnerinnen für Frauen in Not geben.
- In den
Frauenhäusern muss es auch Plätze für Flüchtlingsfrauen in Not geben.
- Bei
Einschüchterungsversuchen – wie z.B. der Weigerung, sich von Frauen helfen zu
lassen
(Bedienungen,
Betreuungen, Polizistinnen etc.) oder der Aufforderung an muslimische
Frauen,
sich „züchtig“ zu
kleiden – muss Null Toleranz gelten.
- Täter müssen
konsequent verfolgt werden, auch wenn sie selber gleichzeitig Opfer sind.
IM ASYLVERFAHREN
-
Geschlechtsspezifische Gründe zur Flucht, wie patriarchal bzw. islamistisch
motivierte Gewalt gegen Frauen, müssen anerkannt werden.
- Weibliche
Dolmetscher müssen zur Verfügung stehen, damit die Frauen nicht vor Scham
schweigen.
- Während der
Anhörung von Müttern müssen die Kinder betreut werden.
ZUR INTEGRATION
- Zur Aufklärung über
die Demokratie gehört das Kapitel Gleichberechtigung der Geschlechter. Ebenso
gehört die Akzeptanz aller von der normativen Heterosexualität abweichenden
sexuellen Identitäten dazu.
- Von Anbeginn an
müssen Sprach- und Aufklärungskurse gekoppelt sein.
- Die Teilnahme von
Frauen an allen Kursen muss verpflichtend sein. Müttern muss dafür eine
Kinderbetreuung zur
Verfügung gestellt werden.
- Selbstverständlich
darf es keine Relativierung unserer Gesetze und Werte im Namen einer
Religion geben.
- Werbe- und
Rekrutierungs-Aktivitäten von Salafisten und anderen rückschrittlichen
Muslimverbänden in den Aufnahmelagern müssen strikt untersagt werden. Dasselbe
gilt für christliche Sekten wie z.B. die Evangelikalen.
- Übergriffe auf
Frauen bzw. Kinder und Verstöße gegen unsere Gesetze müssen rasch und
konsequent geahndet
werden. Es stellt sich die Frage, ob solche Verstöße auch ein Grund für die
Ablehnung des Asylgesuchs sein können.
Die Forderungen sind
entnommen: www.emma.de
Oktober 2015
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